Wundertüte

Schönes

'was Schönes

schreiben wir hier jede Woche.

 

Ein Wort

Oder einen Gedanken, Kleidungsstück oder DIY, ein Gesicht oder einen Vers, ein Lied oder ein Kinderbuch.

 

Schönheit

braucht Raum. Hier ist Raum. Dafür.


Interessiert mich die Bohne?

© Caravela
© Caravela

Was ist mir mein Frühstückskaffee wert?

Bevor ich mich an die Arbeit mache, um diesen Blog-Beitrag zu schreiben, gehe ich erstmal in die Küche und bereite eine Tasse Kaffee zu. Während sich der Kaffeeduft ausbreitet, überlege ich, welche Erkenntnisse ich in den letzten Wochen und Monaten gewonnen habe und was mir wichtig geworden ist.

Beim Anblick des Kaffeesatzes im Filter, überlege ich, welche Stationen dieses Produkt durchlaufen hat bevor es nun meinen Kaffeedurst stillt. Von der Kaffeekirsche am Strauch bis zur gerösteten Bohne in der Kaffeepackung sind so viele Verarbeitungsschritte nötig wie für kaum ein anderes Lebensmittel: Anbauen, Ernten, Sortieren, Fruchtfleisch entfernen, Fermentieren, Waschen, Trocknen, Schälen, Sortieren, Qualität bestimmen, Verladen, Verschiffen, Rösten, Mischungen zusammenstellen, Verkaufen.
Vieles davon ist mit zeitintensiver Handarbeit verbunden.

Ich frage mich: Wie kann ein Produkt mit derartig viel Arbeitsaufwand billiger sein als Mineralwasser*?
Die traurige Antwort darauf lautet, dass es für diejenigen, die den Kaffee anbauen, aus verschiedenen Gründen oft ein Verlust-geschäft ist.

Die Ursachen hierfür sind bekannt, und Menschen, die sich für faire Bedingungen im Welthandel einsetzen, fordern seit Jahrzehnten andere Handelspraktiken. Ein großes Dilemma ist, dass Produzent:innen kaum an der Wertschöpfung beteiligt sind. Der größte Teil des Gewinns wird bei der Verarbeitung und Vermarktung der Kaffeebohnen erzielt, nicht beim Anbau.
Und hier wird durch ständig fortschreitende Marktkonzentration derer, die Kaffeebohnen aufkaufen, verschiffen und rösten ein Ungleichgewicht geschaffen: die Effizienz und Verhandlungs-macht von Exporteuren und Röstern steigt, während Millionen Kleinbauernfamilien, die darauf angewiesen sind, dass ihr Produkt zum Erntezeitpunkt gekauft wird, den ihnen angebotenen Preis akzeptieren müssen. Im Ergebnis erhalten sie sehr wenig für ihren Rohkaffee, während im Handel die Margen ausgebaut werden.

Wenn schon die Wirtschaft - nicht weiter verwunderlich - nicht darauf achtet, dass alle an der Wertschöpfungskette Beteiligten gerecht behandelt und entlohnt werden, wie sieht es dann bei mir als Konsumentin aus? Empfinde ich es als Zumutung,
10 Euro für ein 500g Päckchen Kaffee zu zahlen, nur weil es bei Aldi Alternativen für ein Drittel des Preises gibt? Nach welchen Kriterien entscheide ich, ob mir Kaffee zu teuer ist?

 

Ich bin begeistert, dass es den Fairen Handel gibt! Dort habe ich viel über die Wertschöpfungskette von Kaffee und den damit verbundenen Ungerechtigkeiten und Problemen für Familien und Gemeinschaften, die vom Kaffeeanbau leben, gelernt.
Und gleichzeitig wird mir hier eine Produktalternative angeboten, die diesen Menschen ein besseres Einkommen ermöglicht, weil durch verschiedene Mechanismen mehr für den Rohkaffee bezahlt wird.

Dasselbe Ziel verfolgt der Direkthandel mit Kaffee, allerdings mit einem anderen Ansatz. Seit Jahren im Aufschwung, liegt beim Direkthandel den Schwerpunkt darauf, über bessere Qualität bessere Preise zu erzielen, die dann auch bei den Bauern und Bäuerinnen ankommen. Wie das funktioniert, wurde bei der im April organisierten online-Veranstaltung mit dem Oikocredit-Partner Caravela eindrücklich erläutert. Hier wird durch enge Zusammenarbeit mit den Produzent:innen an der Qualitäts-steigerung gearbeitet. Es steckt viel Arbeit darin, aber durch kontinuierliche Beratung vor Ort und Transparenz bei der Qualitätsbeurteilung und Preisgestaltung können Bauern und Bäuerinnen ihr Farm-Management verbessern und Kaffee-Qualität und Einkommen steigern. Abnehmer sind etwa 500 Röster weltweit, die den Kaffee ohne Zwischenhändler von Caravela beziehen. Diese Spezialitätenkaffees sind mit Spitzenweinen im Winzergeschäft zu vergleichen:
nicht billig, aber sehr edel! Und dafür sind Gourmets dann auch bereit, einen guten Preis zu zahlen. 30 Euro für 250g Kaffee ist hier die untere Grenze. Ich bin froh, dass es diese Menschen gibt und dass die Nachfrage wächst.

Auch wenn ich mich selbst ehrlich gesagt nicht zu diesen Kennern zähle. Besonders mit meinen hauseigenen Brühmethoden kann ich die Unterschiede im Spitzensegment kaum oder gar nicht schmecken. Ich bleibe daher beim Kaffee aus dem Weltladen, weil ich überzeugt bin, dass Fairer Handel wirkt, auch wenn er nicht alle Probleme der Kaffee-Wertschöpfungskette löst.

Und dann nehme ich mir noch vor, jede Tasse Kaffee mit Bedacht zu trinken und wertschätzend an die vielen fleißigen Hände zu denken, die mir diesen Genuss ermöglichen.

 

*z.B. bei 4 Euro/500g und Verwendung von 60g pro Liter: 48 Cent pro Liter

 

Artikel von Andrea Seitz, trinkt seit Jahren bewusst fairen Kaffee und fairen Espresso und arbeitet bei Oikocredit, einer weltweiten Genossenschaft und sozialem Kreditgeber.

 

© opmeerreports



JAHRESZEITEN & ZWISCHENZEITEN


Auch wenn ihr hier im Dezember nichts neues lesen konntet, haben wir um unser Leben geschrieben. Im Dezember. Während der Feiertage. Auch schon im diesem neuen Jahr. 2021. Willkommen 2021. Sehr gespannt, was du uns bringst. Und hören nicht auf zu Schreiben.
Wir schreiben über unser Kleinklein und sein Groß. Unsere Fragen und unsere Sehnsuche nach Lebenswahrheit, die trägt. Wir schreiben über die Schönheit, denn Schönheit braucht Raum. Viel Platz. Und wir lieben sie.

Vor 3 Wochen kam unser Jahreszeiten - Zwischenzeiten Büchlein raus.
Es ist mehr ein Heft. (A5) Ein jahresbegleitendes Textheft.
Mit Schönheit. Bebildert. Betextet. Befragt. Bewundert. Mit Zwischenfragen und Zwischenbildern. Zwischentexten und Zwischenworten.

Wir haben einige schöne Postkarten und wunderschöne Fotografien von Freunden mit reingenommen. Die unsere Texte unterstreichen, verbildlichen und verschönern.

Für 5€ (+Porto) schicken wir dir gerne in den kommenden Wochen ein oder mehrere Exemplare zu. Bestellungen nehmen wir gerne mit Adresse und Stückzahl per Mail entgegen:

konfettiaufasphalt@posteo.de

Das Heft umfasst über 30 Seiten Wort und Bild. Einige Bilder in Farbe und unser grobes Inhaltsverzeichnis findest du oben als Bild.


Wir freuen uns, wenn ihr uns fleißig unterstützt und lest. Wenn ihr unser Heftlein mindestens 3 guten Herzensdamen weiterschenkt, damit sie das ganze Jahr über was zu lesen und zu denken haben. Ein ideales Geschenk zu ein paar leckeren Keksen oder einem guten Tee, für Menschen, die Worte und Schönheit lieben.

Das Heft ist ideal, um es zwischendurch einfach mal zur Hand zu nehmen, Gedanken sacken lassen oder weiterdenken, um sich inspirieren zu lassen oder den Alltag als Heldenmama oder Alltagsheldin mit einem Lächeln oder lauthalsen Lachen zu meistern. 

Wir schreiben froh und tief. "Jahreszeiten&Zwischenzeiten" enthält Neues und Altes, Bewährtes und Gutes, Wieder-geholtes und Gedankensprünge. Und wir hoffen sehr, dass es euch mehr als gefällt.


eure beiden Konfettiwerfenden und Konfettisuchenden Frauen
johanna&eva






Über Liebe

Für euch hier eine kleine Audio Meditation über die Liebe.
Ein Gedicht, typewriter poem von Tyler Knott Gregson übersetzt und interpretiert, als 10-minütige Auszeit für dich und dadurch viele andere.

Auf die Liebe.
In Verbundenheit mit "Familie Mensch" (Christina Brudereck)
denn "we're all made of each other, from dust to dust to dust,
you and me the same, my brother, from dust to dust to dust" (Band: Oh Wonder, Song: No one else can wear your crown)

 

Das war 2019. 

Selbst eintragen. Sind nur 5-6 Sätze, vielleicht 30 Worte.



Mein Zitat der letzten 12 Monate:



Mein Song:



Das Buch, das ich 12 Monate immer wieder zur Hand nahm:



Eine Idee, die ich realisiert habe:



Eine Begegnung, die ich nicht missen möchte:



Und dann war da noch ....






Genug Dank

Genug Liebe

Genug Tee und Cappuccino

Genug Schokolade

Genug ...




(Idee u.a. von Instagram und Spotify. @mothearthood auf Instagram.)


>>schönschönschön<< - das war Konfetti x Klang. 
Unsere erste Lesung.
Texte und Songs über die großen Fragen des Lebens und die kleinen Wunder des Alltags. An einem Samstagabend in der Bad Cannstatter Altstadt.

Es stellen sich so viele Fragen. Es gibt so viele Wunder.
Und dazu gab es so viele gute Songs von Kilian Mohns.
So viele schöne angeschlagene Akkorde, Harmonien und tiefsinnige Zeilen
Kilian, ein Künstler, der singt. Ein Künstler, der mit seinen Händen und Füßen spielt. Und sein ganzes Gesicht singt mit. Ein Künstler, der alleine mit seiner Gitarre und einem Mikro vorne steht und doch einen ganzen Chor singen lässt.
Einer, der zwischendurch echt lustig ist und sonst tiefehrlich.
Einer, der die Fragen stellt und offen lässt.
Keine Antwort drauf, nur damit der Topf n Deckel hat. Das ist 'ne Kunst!
Einer, der übt, auch mal das Schwarz auszuhalten.
So wie wir. Auch mal die nicht bunt leuchtenden Herbsttage,
sondern die grauen und ekligen und nassen und stimmungs-miesen auszuhalten.

 

 

Immer wieder merke ich, dass es ein Privileg ist,
Kunst zu schaffen. Ein Luxus mit Worten und Klängen zu spielen. 
Ein Freiraum, der neue Freiheiten schafft. Ein Freiraum, der Bildung und Weiterentwicklung ermöglicht. Es ist ein Privileg, zu sein (Worte von Samuel Harfst, die immer wieder wahr werden).

 

Ein Dank ans Café Luv. Ein RIESENDANK an Kilian Mohns.
Ein Dank an die Limo- und Weinausschenker und die Kaffeekocher.
Ein Dank an die Stühleschieber und Fotografen. Ein Dank an die, die unsere Aufregung mitgetragen haben.
Ein RIESENDANK an Miri, die uns passend zu Konfetti x Klang wunderschöne filigrane Postkarten gestaltet hat - mit minimalistischen Aquarellen, auf schönem Papier. Wenig, fein und schönschönschön.

Demnächst hier im Shop und immer bei uns privat zu erwerben
(2€/Karte | 5 für 8€).

Schöne Grüße von uns

johanna&eva


The Welcoming Prayer (Father Thomas Keating)

Welcome, welcome, welcome.
I welcome everything that comes to me today,
because I know it's for my healing.

 

I welcome all thoughts, feelings, emotions, persons,
situations, and conditions.
I let go of my desire for power and control.
I let go of my desire for affection, esteem,
approval and pleasure.
I let go of my desire for survival and security.
I let go of my desire to change any situation,
condition, person or myself.
I open to the love and presence of God and
God's action within. Amen.

photo credit: https://www.psychologies.co.uk/5-ways-embrace-happiness


Love People, love


Sitze, bade, tanze, frage 

in seiner Liebe

Liege, rede und arbeite
in seiner Liebe
Denke, nähe und tippe in seiner Liebe
fühle und ruh' dich aus
in seiner Liebe
schreibe und bewege dich
in seiner Liebe
Liebe, koche, esse, lache und
flirte, -
in seiner Liebe

Schlafe ein und wach auf
in seiner Liebe
Hinterfrage, bejahe und verneine
in seiner Liebe
Fotografiere, singe und male
in seiner Liebe
Spaziere, wander' und surfe
in seiner Liebe

Love people, Love.
Die Baseline ist
Love.

"God is love and Love is real."
Dieses Statement steht bei engsten Freunden im Ehering.
Habe ich schon vor Jahren bewundert
und memoriert. Wie schön, als Inschrift für den
Ehering....

The First thing to know about God is:
He IS Love. Er ist Liebe.

Vielleicht sogar:
Er ist die Liebe.
Mit Artikel.

Love people, Love.

 


Die Dreieinigkeit zu Gast

Erdtöne und ein bisschen blau und grün. Drei Personen sitzen an einem Tisch. Dreieinigkeit.

 

Seit ein paar Monaten steht diese alte Ikone auf meinem Esszimmertisch. Ein Geschenk von meinem Vater, eigentlich stand sie in seinem Arbeitszimmer.  

 

Etwa um 1411 malt Andrei Rubljow diese Ikone. Sie gilt als einer der Höhepunkte der russischen Malerei. 

 

Das Bild stellt die Dreieinigkeit nicht direkt dar, sie wird vielmehr durch eine Szene aus dem Alten Testament verbildlicht: dem Besuch der drei Engel bei Abraham und Sara (Genesis 18,1-33) und deutet diesen Besuch als einen der Trinität.  

 

Am Tisch ist noch Platz.

Immer wieder setze ich mich dazu.

Ich bin zu Gast bei der Dreieinigkeit. Oder sind sie nicht vielmehr zu Gast bei mir? In meinem Herzen? Es heißt ja, dass sie Wohnung in mir genommen haben (Johannes 14, 23). 

Jedenfalls sitze ich gerne in ihrer Runde, in ihrer Gegenwart, denn da ist so viel Milde und Frieden. 

Ihre Gemeinschaft ist Einheit und trotzdem ist da viel Raum für Vielfalt.

Ich setze mich gerne zu ihnen. In ihre Freiheit und Verbundenheit. 

 


Ein bisschen Gesellschaftskritik am Dienstagabend

Kennt ihr das? Manchmal kommt man aus dem Urlaub zurück und hat für kurze Zeit einen ganz neuen Blick, eine neue Perspektive auf dieses Leben:

 

Ich träume von diesem Ort

An dem ich frei bin

 

Ich blicke in die endlose Weite

Über mir nur Blau

 

Gibt es dich wirklich?

Oder bist du nur schillernde Illusion

Perfektion meiner Sehnsucht?

 

Wieder zurück

Viel zu harter Aufprall

Auf dem Beton der Hektik

 

Umspült von den Anforderungen

Schnappe ich nach Luft

 

Höre:

"Willkommen im Konsum-Paradies!" 

"Machen Sie es sich bequem in der Leistungsutopie."

 

Ich sitze hier und träume mich weg

An diesen Ort an dem Mensch 

Noch im Einklang ist

Wo Solidarität noch Sinn macht

 

Ewig trage ich das Bild

Wie es sein könnte

Im Herzen

 

Wunderschön singt auch dieses Lied davon:

 


deine Hand

 

Ich lege meine Hand

offen hin

Du legst dein Ohr und deine Wange

in meine Handfläche

und

schläfst

friedlich

ein.

 

Oh mein Gott,

wie wünsche ich mir diese Zeiten:

Leg du deine Hand

in mein Leben

und ich lege meinen gedankenschweren Kopf

in deine Hand

und werde

friedlich.

 

 



Ein Jahres-rück-Blick

Ich nehme dich noch einmal in meine Hände.

Blicke dich an.

Ich drehe und wende dich.

Ganz vorsichtig.

 

Ich sehe dich an.

Mit all deiner Schönheit.

Mit all deinem Staub. 

 

Frohe Stunden am See.

Tanzen unter dem Himmel.

Endlos erscheinende Tage am Schreibtisch.

So manche Kollision mit meinen Grenzen.

 

Du warst oft unverschämt großzügig zu mir. 

Du hast so viel Glitzer vor meine Haustüre gestreut.

Tausend Alltags-Augenblicke an der Seite derer, die mich lieben.

Sie haben mich verändert. 

 

Es sind auch leise Fragen geblieben. 

Dieses eine Fenster wollte ich so gerne noch öffnen. 

Auf manches lässt du uns zu lange warten. 

Aber ich will voll Liebe sagen:

"Ja!"

"So warst du."

 

Ich will dich mit gnadevollen Augen noch einmal betrachten. 

Ich will dich ansehen und dich würdigen.

Für das, was du mich im Stillen und Unsichtbaren gelehrt hast. 

Über deine krummen Linien will ich zärtlich streichen. 

Sie sind ein Teil von dir.

 

Ich will noch einmal mit einer extra frohen Portion Humor all das Humpeln und Stolpern küssen und es dann davon ziehen lassen. 

 

© Photo: tatooscreens.com


Heute eines meiner Lieblingslieder...

 

"Was dich bewegt

Bewegt so viel, bewegt auch mich

Weil du lebst, weil du atmest

So wie ich

Wohin du gehst

Überall versteht man dich

 

Hinter jeder Tür

Egal in welcher Stadt

Spielt immer die Musik

Für uns im selben Takt

 

 

Wir sprechen eine Sprache

Auch wenn es anders klingt

Weil tausend Worte 

Nichts als Worte sind

Wir sprechen eine Sprache

Denn wir sind alle gleich

Und sind wir auch Milliarden

Wir sind eins"

 

 



Ein Kinderbuch. Und ein Elternbuch.

ich groß, du klein
von Lilli L'Arronge

 

Ein Buch über Dich und Mich.
Über Quatsch machen und Kind sein. Groß sein und  Fußballspielen. Über Coolness und Baden. Über Träumen und Maulen. Über Trotzen und Motzen. Über Fische und Tische mitsamt Küsschen.

 

Die Autorin hat wenige passende Worte gefunden. Dazu ist das ganze Buch goldig und kindlich gestaltet. Die Kinder selbst finden es (ab ca. 2,5 J.) ulkig und schön, hoffentlich. Das "Lernen" geschieht einfach so, nebenbei. Beim Vorlesen. Beim Kuscheln. Beim Zusammensein und Reimen.

 

 "So soll das sein".


Eine kleine Alltagsübung

Strecke die Arme weit aus

Schließe die Augen 

 

Stehe einfach da

Atme ein und aus

Wind singt

 

Freiheit

Wie sehr sehnt sich mein Herz nach dir

 

Du stellst meine Füße

Auf weiten Raum

 

Hier gibt es Platz 

Mich auszubreiten

 

Nur du und ich

Sind einfach da

 

Wir tanzen in die Weite

 

Hier kann ich sein

Du stellst keine Fragen

 

Ich sehe in deine lächelnden Augen 

Hier bin ich frei. 


WE'RE GOING HOME

"We' re going home, when I see your light shine,
I know I'm home", singt Vance Joy.
Wenn ich das Licht im Fenster sehe, weiß ich, dass du da bist
und Ich zuhause bin.

"Welcome home" - wird man auf einem sehr großen amerikanischen Künstler- Lifestyle-Festival begrüßt. Das berührt mich.
Willkommen zu Hause. Du gehörst dazu. Ich bin verrückt. Du bist verrückt. Schön, dass wir hier sind. In diesem Sinne fällt mir ein Buchtitel ein: "Everybody's normal 'till you get to know them" schreibt John Ortberg.
Wie wahr. Ich vergesse es nur immer wieder. Und denke dann, nur ich sei so wunderbar verrückt und anders. Willkommen im Kreis der sogenannt Normalen. Die doch alle ihre Delle, ihre eigene Verrücktheit, ihre eigene Andersartigkeit haben. Willkommen hier. Willkommen Zuhause.
Willkommen hier, wo dich vielleicht deine Sehnsuche hingeführt hat.

 

"Ach, irgendwie haben wir doch alle unsre Delle", meinte ich zu einer Freundin. Neulich abends vor der Haustür. Ich hab meine. Die kenne ich nur zu gut. Meine Eltern haben mir Dellen mitgegeben. Wir werden unseren Kindern auch Dellen, Ecken und Kanten mitgeben, befürchte ich.

Letztlich sind wir vielleicht alle irgendwo fallende Kinder mit Dellen und offenen Knien. Und bleiben es. Das gehört wohl dazu. Zum Großwerden. Zum Wachsen. Zum Erwachsen?

Rilke schreibt:
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

 

Das glaub ich. Mit Herrn Rilke. Mit der Freundin nachts vor der Tür.
Mit den 'siebenhundertvierundneunzig' Menschen dieses großen Festivals, mit Vance Joy, der vom Nachhause gehen singt.
Da ist einer, der dieses Fallen hält. Der die wunden Knie pustet. Der die Kerze im Fenster anzündet oder das Licht im Zimmer anknipst, damit ich weiß,
dass da jemand ist, zu dem ich immer wieder heim kommen darf.


Willkommen Zuhause. Welcome home.

Diese Woche das Lied. Nächste Woche einige Gedanken zum Licht...


Leuchtspuren 

 

Ein Schnappschuss im Herbst. 

Ich gebe ihm den Titel Leuchtspuren und schreibe ein paar Zeilen dazu:

 

Deine Gnade durchdringt 

Alles 

 

Hinterlässt

Leuchtspuren 

Wo sie gewesen ist

 

Alles 

Was sie berührt 

Ist angenommen

 

Jedes Fragment

Wird durch sie 

Teil des Ganzen 

 



Mein Ruhebild, meine Meditation heute

An die Frau, die wunderschöne Alte, 

bis zu den Knien
im Wasser
im schlichten Kleid,
mit Ausblick
in die Weite
die sie umgibt

 

in Ruhe
steht sie da
fühlt barfüßig die feinen Kieselsteine auf dem Seeboden
der sie trägt

 

nicht gebeugt,
oder gebeutelt
nein - aufrecht
würdevoll
steht sie

Blick in die Weite?

oder vielleicht auch nach Innen
Innenblick
die innere Weite

die Handflächen aneinander gelegt
alte Gebetshaltung
'Anjali' bedeutet Geschenk und Gabe
dankend demütig
für dieses Leben
das Wasser
das Getragenwerden

 

Vielleicht ist sie keine „Alte“,

eher eine herzensjunge
zu der sich
jede Frau*,
jede Schwester
dazustellen darf

 


in dies' tragende Bild


Reinstellen in das ruhigschimmernde warme Wasser
die kleinen Steine spüren
barfuß,
dem Leben so nah
geerdet und alterlos
zeitlos und dankbar

 

 

Jede Frau darf
schön und getragen
gelassen und voll der Zuversicht
werden

Jede Frau darf sich dazugesellen
zu dieser weitblickenden
sehn-suchenden Schwester

 



*natürlich auch jeder Mann.

 



Schönes

 'was Schönes
schreiben wir hier jede Woche.

Ein Wort

Oder einen Gedanken, Kleidungsstück oder DIY, ein Gesicht oder einen Vers.

 

Schönheit

braucht Raum. Hier ist Raum. Dafür.


ja sowas

ob Unterwäsche oder ein Porträt, prima Spielzeug oder ne schöne Limo. Hier ist Raum für feine und laute Schönheit. Gemälde der alten niederländischen Meister oder ein wiederentdecktes Wort wie "Freistil" oder "entzückend" ...

Ohrringe

Gefunden in Slovenien. Hauptstadt Ljubljana. Weiß-grauer Stein Kubus, in Gold getaucht, auf einen simplen Golddraht gehängt. Und dann ins sonnenbraune Ohr. Danke, liebe Künstlerin für diese Schönheit an meinen Ohren. Dein Stein, dein Gold. Dein Alltag und deine Schöpfungskraft.

Wind im Haar

Mindestens genauso schön, wenn nicht noch wunderbarer.
Der Wind in den Haaren. Salz in der Luft. Meer im Blick.

Danke, Urlaub.



© Nobis Design 

Frohsinn im Wohnzimmer

Neulich im Vorübergehen entdeckt.
Eigentlich wollte ich schnell weiter. Aber so viel Farbenfroh. Ich musste stehen bleiben. Jetzt fliegt in meinem Wohnzimmer ein zitronengelber Kolibri.
Frida Kahlo schaut mich an. Mit ihrem entschlossenen Blick.

Sie weiß, wohin sie will, aber nicht ohne die nötige Milde.

Frau Kahlo hat noch genug Zeit, sich einen dieser imposanten Ohrringe anzustecken. Sich mit ein paar rosa Blüten das Haar zu schmücken.


Ein bisschen Bunt. Ein bisschen Schönheit hat dieser Welt noch nie geschadet. Das dachte sich auch meine Nichte, Lotta.

Bügelperlen. Blumen in Neonfarben.

Ein Geschenk im Alltag.

 

Frohsinn im Wohnzimmer.