„Ich möchte weilen in deinem Zelt in Ewigkeit“
schreibt der Psalmist (Psalm 61,5)
Gott wohnt in einem Tipi-Zelt
neonblaue und rote Bommel hängen Außen
zwischendrin Zickzack-Linien in hellblau und altrosa
im Zelt natürlich ein großes Feuer
nicht bedrohlich,
eher so gemütlich warm
Seit ich den Vers in den Psalmen las
besuche ich Gott – also die Drei – jede Woche in ihrem Tipi-Zelt
sie sind nämlich Nomaden
damit sie immer dort sind
wo wir sind
Meistens sitzt die Eine gemütlich im Schaukelstuhl
(ja, in ihrem Tipi gibt es einen Schaukelstuhl)
während Jesus und der Vater kochen oder am Feuer Gitarre spielen
ich komm dann rein
und setz‘ mich dazu
manchmal bin ich erstaunt
dass sie so viel lachen
Gott hat Humor – sehr viel sogar
wusste ich davor gar nicht
Das Tipi-Zelt Gottes ist dem Psalmisten „Zuflucht“ geworden
er will sich darin „bergen“, schreibt er
das wäre schön so eine Herberge zum Bergen
so ein Zufluchtsort, eine Zeltheimat
die kann man nämlich überall mitnehmen
ob Ruanda oder Neuhausen
ob Stadt oder Provinz
sie ist transportabel und wiegt nicht viel
mobil
Gott wohnt im Tipi-Zelt
– die Drei – eine Zeltheimat
für innere und äußere Nomadinnen
die ab und zu mal bisschen Ankommen müssen
sich am Feuer die leeren Hände aufwärmen wollen
einstimmen in das laute Lachen aus der Zeltküche, wenn es Draußen nichts zu lachen gibt
hören, wer sie sind
nämlich ins Leben Geliebte
um dann wieder weiterzuziehen.
copyright foto: unsplash.com, Andrew Neel
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